Was für ein Abend! Verona ist zurück – mitten in Berlin, mitten ins Herz. Im ehrwürdigen Theater des Westens feierte „Romeo & Julia – Liebe ist alles“ am gestrigen Abend seine umjubelte Wiederaufnahme. Für die kommenden neun Monate wird das Erfolgsstück dort erneut zu sehen sein – im Wechsel mit „Die Amme“, die weiterhin freitags das Haus bespielt.
Foto: Joern Hartmann
Schon beim Einlass lag eine knisternde Spannung in der Luft – ein Flirren, ein Raunen, das versprach: Hier passiert etwas. Und es passierte. Celina dos Santos als Julia betrat die Bühne und überzeugte vom ersten Moment an – mit Stimme, Verletzlichkeit und Kraft. Mats Visser als Romeo ließ das Publikum kollektives Herzklopfen spüren. Das beherrschende Pausengespräch: „Geht da was?“
Und dann kam sie – Steffi Irmen als Amme. Ein Sidekick? Eher ein Bühnenbeben. Spätestens bei der Zugabe, als das Ensemble den Song „Hormone“ in einer fast schon Rocky-Horror-Picture-Show-artigen Ekstase zum Besten gab, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Das Theater wurde zum Tanztempel.
Überraschung des Abends: Singer-Songwriter Florian Künstler, bekennender Romeo-und-Julia-Fan, enterte die Bühne – und präsentierte seinen Herzenssong des Musicals „Dann fall ich“ erstmals live. Am Freitag erscheint die Single – als Hommage an eine große Liebe, die keine Grenzen kennt.
Ulf Leo Sommer und Peter Plate, die Intendanten des Hauses, lagen sich am Ende des Abends gerührt in den Armen. Ihr Fazit, wie aus einem Guss:
„Liebe ist alles.“